Der Feldahorn (Acer campestre), auch Maßholder genannt, ist ein vielseitiger und robuster Laubbaum, der in Mitteleuropa weit verbreitet ist. Er ist besonders wegen seiner Anpassungsfähigkeit, seines kompakten Wuchses und seiner attraktiven, handförmigen Blätter beliebt. Hier ist ein detailliertes Baumportrait des Feldahorns:
1. Allgemeine Informationen
- Botanischer Name: Acer campestre
- Familie: Seifenbaumgewächse (Sapindaceae)
- Verbreitung: Ursprünglich in Europa und Westasien beheimatet, besonders häufig in Mischwäldern, Hecken und Feldgehölzen.
2. Wuchsform
- Größe: Der Feldahorn erreicht meist eine Höhe von 10 bis 15 Metern, gelegentlich bis zu 20 Meter. In Heckenhaltung bleibt er jedoch niedriger.
- Wuchsform: Er wächst als kleiner Baum oder Großstrauch mit einer dichten, kugeligen bis ovalen Krone und oft mehrfachen Stammverzweigungen.
- Wuchsgeschwindigkeit: Mittelmäßig, wächst ca. 30–50 cm pro Jahr.
3. Blätter
- Form: Die Blätter sind typisch ahornartig, gelappt und handförmig mit 3 bis 5 abgerundeten Lappen.
- Farbe: Frisches Grün im Frühling und Sommer, im Herbst leuchtend gelb bis orange.
- Laubabwurf: Der Feldahorn ist sommergrün und wirft seine Blätter im Winter ab.
- Blattgröße: 5 bis 10 cm breit.
4. Blüten und Früchte
- Blütezeit: April bis Mai, oft nach dem Blattaustrieb.
- Blüten: Gelbgrüne, kleine Blüten, die in dichten Doldentrauben angeordnet sind. Sie sind relativ unscheinbar, bieten aber eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten, insbesondere für Bienen.
- Früchte: Die Früchte sind typische Ahornfrüchte, sogenannte „Spaltfrüchte“ oder „Nüsschen“ mit Flügelpaaren, die sich wie Propeller vom Baum lösen und weit fliegen können.
5. Standortansprüche
- Licht: Sonnig bis halbschattig. Der Feldahorn ist schattenverträglich, wächst aber besser an sonnigen Standorten.
- Boden: Bevorzugt nährstoffreiche, gut durchlässige Böden, verträgt aber auch trockene, sandige oder kalkhaltige Böden.
- Feuchtigkeit: Der Feldahorn ist anpassungsfähig und kommt mit unterschiedlichsten Bodenfeuchtigkeiten zurecht, bevorzugt jedoch mäßig feuchte Bedingungen.
6. Pflege und Schnitt
- Schnittverträglichkeit: Der Feldahorn ist sehr schnittverträglich und regeneriert gut, was ihn zu einer beliebten Pflanze für Hecken macht.
- Ideale Schnittzeitpunkte: Der Hauptschnitt sollte im Spätwinter (Februar/März) oder im Spätsommer (August) erfolgen, um eine dichte Form zu fördern.
- Düngung: In der Regel genügt eine Grunddüngung im Frühjahr. Eine Mulchschicht unterstützt das Wachstum und hält die Feuchtigkeit im Boden.
- Gießen: Während der Anwuchsphase (die ersten zwei Jahre) sollte regelmäßig gegossen werden, vor allem in trockenen Perioden. Ältere Bäume sind meist trockenheitsresistent.
7. Besondere Eigenschaften
- Winterhärte: Sehr winterhart, verträgt Temperaturen bis -30 °C.
- Wind- und Stadtklimaresistenz: Feldahorn ist gut an städtische Bedingungen angepasst und toleriert sowohl Luftverschmutzung als auch salzige Böden, z. B. durch Streusalz im Winter.
- Biodiversität: Bietet Lebensraum für zahlreiche Insektenarten und ist ein wichtiger Futterbaum für Schmetterlingsraupen und Bienen.
8. Verwendung
- Heckenpflanze: Aufgrund seiner Schnittverträglichkeit und Dichte eignet sich der Feldahorn hervorragend als Heckenpflanze.
- Solitäre Bäume: Der Feldahorn wird in Parks und Gärten als kleiner, dekorativer Solitärbaum genutzt.
- Windschutz und Erosionsschutz: Durch sein dichtes Wurzelwerk und seinen robusten Wuchs wird der Feldahorn auch zur Stabilisierung von Hängen und als Windschutzpflanze eingesetzt.
9. Pflanzung
- Pflanzzeit: Der beste Zeitpunkt für die Pflanzung ist der Herbst oder das zeitige Frühjahr. Wurzelnackte Exemplare sollten im Herbst gesetzt werden.
- Pflanzabstand: Bei Hecken etwa 2 bis 3 Pflanzen pro Meter.
- Einpflanzen: Ein großzügiges Pflanzloch vorbereiten und die Wurzeln leicht auflockern. Nach dem Einpflanzen kräftig wässern und eventuell eine Mulchschicht auftragen.
Der Feldahorn ist eine robuste und pflegeleichte Pflanze, die sich durch ihre Vielseitigkeit auszeichnet. Er ist nicht nur optisch ansprechend, sondern trägt auch erheblich zur Förderung der Biodiversität bei. Mit seiner hohen Anpassungsfähigkeit ist er eine wertvolle Bereicherung für Naturgärten, Hecken und Landschaftsprojekte.