Kinder brauchen für ihre gesunde Entwicklung den Aufenthalt und die Bewegung in der Natur. Wir können den Kindern naturnahe Flächen auch in der Stadt anbieten. Auf Naturspielplätzen werde naturnahe Elemente nachgebaut. In diesen Strukturen können Kinder zu Bewegung, Fantasie und Kreativität angeregt werden.
Warum naturnahe Spielräume für unser Kinder so wichtig sind wird auch von der Theorie untermauert:
Stephen Kellert, Professor für soziale Ökologie in Yale befasst sich mit der Wirkung der Natur auf die Entwicklung unserer Kinder.
Nach seinen jahrzehntelangen Forschungen fasst Kellert acht Aspekte der Natur zusammen, durch welche die körperliche und psychische Entwicklung von Kindern positiv beeinflusst wird.
Clemens Arvay hat die Aspekte in seinem Buch „Biophilia in der Stadt – Wie wir die Heilkraft der Natur in unsere Städte bringen“ vorgestellt und erläutert. Ich habe die Aspekte kurz zusammengefasst:
- Entwicklung von Zuneigung und Fürsorglichkeit
Kinder entwickeln durch Begegnungen mit anderen Lebensformen Fürsorglichkeit gegenüber Pflanzen und Tieren. Durch die Beteiligung an der Pflege von Ökosystem und den Kontakt zu Bäumen und Tieren entwickelten die Kinder eine spürbare Fürsorglichkeit für die Natur.
- Vertiefung der Naturbeziehung und des Verständnisses für komplexe Zusammenhänge
Kinder lernen mit der Komplexität und Vielfalt der Natur umzugehen und zu verstehen, was ökologische Zusammenhänge bedeuten. Sie üben das vernetzte Denken.
- Entwicklung von Geschicklichkeit und Risikoeinschätzung
Durch Naturerfahrungen nehmen die Geschicklichkeit und das Wahrnehmungsvermögen zu. Die Kinder lernen, gefahren einzuschätzen und sich im natürlichen Gelände zurechtzufinden. Dadurch entstehen Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein und ein Gefühl für die eigenen Grenzen. Auf der Basis dieser Erfahrungen bewegen sich Kinder dann auch im Alltag sicherer durch die Welt – beispielsweise durch die Stadt.
- Erwerb von Unabhängigkeit und eigenem Urteilsvermögen
Durch die Erlebnisse in der Natur erfahren die Kinder unmittelbar, was auf dem Spiel steht, wenn wir die Natur zerstören. Sie verstehen, was es bedeutet natürliche Ressourcen zu nutzen und warum diese endlich und nicht unendlich sind
- Entwicklung des Gehirns und des vernetzten Denkvermögens
Der Kontakt zur Natur fördert die kognitiven Fähigkeiten, also die Gehirnentwicklung. Die Kinder bilden einen Verstand für die Welt aus. Naturerfahrungen lassen im Gehirn der Kinder neue neuronale Strukturen und Verbindungen entstehen. Das ist eines der wichtigsten Argumente für naturnahe Spielplätze!
- Erwerb von Standfestigkeit und Selbstwirksamkeit
Wenn Kinder mit der Natur interagieren entwickeln sie Problemlösungsstrategien und einen angemessenen Umgang mit Misserfolg. Sie erlernen Courage, denn Erfolgserlebnisse fördern das Selbstvertrauen und da Gefühl der Kinder, in dieser Welt aus eigener Kraft etwas bewirken zu können. Psychologen sprechen von der Erfahrung der „Selbstwirksamkeit“.
- Spirituelle Entwicklung
Das Spirituelle Empfinden kann durch Naturerfahrungen schon früh gefördert werden. Dadurch sind sie später weniger anfällig für die Einflüsse von Sekten, die versuchen unerfüllte Sinnsuchende für sich zu gewinnen.
- Entwicklung der Fähigkeit zum Umgang mit Symbolen
Kellert schreibt der Natur eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Sprache und dem Umgang mit Symbolen zu. Indem die Kinder ihre Naturerfahrung in Worte fassen und darüber sprechen, entwickelt sich ihre Fähigkeit zu Kommunizieren.
Diese Aspekte zeigen sehr deutlich dass wir uns von versiegelten Flächen ohne Gehölzen verabschieden sollten und die Spielplätze naturnaher gestaltet werden müssen!
Möchtest du mehr zum Thema Naturnahe Spielplätze planen erfahren, dann kontaktiere mich office@freiraumkonzepte.at.