Naturnahe Betriebsgebiete sind ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Unternehmensführung und Umweltschutz. Die Gestaltung von Betriebsgebieten, die sich in das natürliche Umfeld einfügen und dieses schonen, hat eine positive Auswirkung auf die Umwelt und das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen. Durch die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien, den Einsatz von erneuerbaren Energien und die Reduzierung von Abfällen und Emissionen kann ein Betriebsgebiet ökologisch nachhaltig gestaltet werden.
Eine naturnahe Gestaltung kann auch das Arbeitsklima verbessern und die Gesundheit der MitarbeiterInnen fördern, indem sie eine angenehme und stressfreie Umgebung schafft. Die Einbindung von Grünflächen und Bäumen fördert die biologische Vielfalt und das natürliche Gleichgewicht im Umfeld des Betriebsgebietes.
Auch der Einbezug von regionalen Lieferanten und die Verwendung von regionalen Rohstoffen kann einen positiven Einfluss auf die Umweltbilanz des Unternehmens haben. Insgesamt tragen naturnahe Betriebsgebiete dazu bei, ökologische und soziale Verantwortung zu übernehmen und somit eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Naturnahe Außenanlage Fa SWARCO:
Die Geschäftsführung der Firma SWARCO hat auf ihrem neuen Betriebsstandort in Neufurth im Jahr 2021-2022 eine naturnahe Gestaltung der Außenanlagen umgesetzt. Ich wurde als Landschaftsplanerin beauftragt die Entwurfsplanung, Ausschreibung und Ausführungsplanung sowie die technische, kreative und ökologische Bauaufsicht durchzuführen. Die Umsetzung erfolgte durch die Gartenbaufirma Buttinger aus Lenzing.
Um das Bürogebäude wurden qualitätsvolle Aufenthaltsflächen geschaffen. Die gebäudenahen Sitzbereiche sind durch eine Geländemodellierung mit Blumenwiesen und Gebüschgruppen von den Verkehrsflächen abgeschirmt.
Auf den Freiflächen um die Produktionsstätten wurden Wildblumenwiesen und Blumen- Sickermulden mit heimischen REWISA zertifiziertem Saatgut angelegt. Rewisa zertifiziertes Saatgut enthält im Gegensatz zum Saatgut aus dem Handel winterharte Arten die in Österreich gesammelt wurden. Insgesamt wurden über 7000 m2, auf mehreren Teilflächen verteilt, angesät.
Da eine Wildblumenwiese viel artenreicher als ein Englischer Rasen ist, sind die Ansaaten und Pflanzungen ein wichtiger und vorbildhafter Beitrag zum Erhalt der Biodiversität bzw. Artenvielfalt.
Als Sichtschutz zum Nachbargrundstück wurde im Westen eine Wildstrauchhecke angelegt. Die Hecke besteht aus 15 verschiedenen Arten. In dieser Hecke können eine Vielzahl von Vögeln und Insekten Nahrung und einen Lebensraum finden.
Auf diesem Betriebsgebiet haben wir die Bäume so positioniert und ausgewählt, dass sie eine schattenspendende Krone ausbilden können. Das soll in Zukunft das Mikroklima um die Bebauung positiv beeinflussen. Ich bin stolz, dass Platz für 45 großkronige heimische Laubbäume gefunden werden konnte.
Damit sich die Blumenwiesen und Bäume gut entwickeln und vor allem dass die Artenvielfalt erhalten bleibt ist die Auswahl der Pflanzenarten wichtig und ein Pflegekonzept das mit den ausführenden Firmen besprochen wird und alle drei Jahre evaluiert werden soll, von großer Bedeutung.
Ich wünsche mir noch viele Bauherren und Bauherrinnen aus der Wirtschaft und Industrie, die diesem Beispiel folgen und ihre Außenanlagen naturnah gestalten, und für den Erhalt der Biodiversität/Artenvielfalt ein Zeichen setzen.
- 45 Klimafitte Bäume.
- 90% Heimische Pflanzen und Kräuter.
- Natursteinmauer und Steinhaufen – Lebensraum für Reptilien (Zauneidechse) und bodenbrütende Wildbienen (zB.: Hummel).
- Kostenersparnis durch Arbeiten mit dem Rohboden.
- Pflegekonzept sieht vor nur 2x zu mähen statt 10x.
- Wildblumenwiesen müssen nicht bewässertwerden, und dürfen nicht gedüngt werden!